Gebärmutterentzündung beim Hund

Gebärmutterentzündung (Endometritis) / Gebärmuttervereiterung (Pyometra) beim Hund

Diese Erkrankungen treten vorwiegend bei älteren Hündinnen auf. Ursache sind dafür Unregelmäßigkeiten bei der Läufigkeit.

Ursachen:
Zu den Hauptursachen der beiden Erkrankungen zählen hormonelle Störungen nach der Läufigkeit, im Alter auftretende Eierstockzysten, und auch eine Hormonbehandlung zur Verhinderung der unerwünschten Trächtigkeit.

Symptome:
Besonders auffällig ist anfangs der vermehrte Durst des Tieres und eine zunehmende Apathie. Ein wichtiger Hinweis kann auch ein blutig- eitriger Ausfluss sein. Allerdings muss dieser nicht zwingend auftreten. Weitere Anzeichen sind die bestehende Appetitlosigkeit, steigendes Fieber, Erbrechen, allgemeine Schwäche und der Bauch wird immer dicker.
Vorwiegend tritt dieses Krankheitsbild meist acht Wochen nach der Läufigkeit auf, während der Phase der Scheinträchtigkeit oder auch kurz nach der Hormonbehandlung mit Östrogenen.
Bei einem zu späten Erkennen einer Gebärmuttervereiterung kann es zu schweren Nieren- und auch Leberschäden kommen. Diese können zusammen mit einer Bauchfellentzündung auftreten und auch tödlich verlaufen.

Diagnose und Behandlung:
Noch im Anfangsstadium der Erkrankung, wenn ein starker Ausfluss auf die Entleerung der Gebärmutter hinweist, wird in den meisten Fällen eine konservative Behandlung mit Antibiotika und auch abtreibenden Mitteln erfolgen. Diese Behandlung ist dabei besonders bei Zuchthündinnen sehr sinnvoll.
Allerdings muss bei einer fortgeschrittenen Erkrankung eine Totaloperation erfolgen. Hierbei wird dann die gesamte Gebärmutter zusammen mit den Eierstöcken entfernt.
Eine Operation in einem frühen Stadium birgt ein geringes Risiko. Allerdings erhöht es sich stark bei bereits vorhandenen Nieren- und Leberschädigungen. Die Nachbehandlung erfolgt mit Antibiotika über mindestens eine Woche. Bei vorhandenen Nierenschäden müssen diese Antibiotika mindestens über drei bis vier Wochen verabreicht werden.
Besonders anfällig sind ältere Hündinnen. Die operative Entfernung der Gebärmutter ist hier mit einem hohen Narkoserisiko verbunden.
Normal ist es ratsam Hündinnen, welche nicht zur Zucht vorgesehen sind, möglichst frühzeitig zu kastrieren. So bleiben den Tieren Läufigkeiten, Scheinträchtigkeiten oder auch sonstige gynäkologische Probleme erspart. Ebenfalls ist die Lebenserwartung höher.

Ekzeme beim Hund

Ursachen:
Ein Ekzem ist eine entzündliche, eitrige Veränderung der Haut. Solche Veränderungen entstehen durch einen akuten Juckreiz, infolge von Insektenstichen, Parasitenbefall, Allergien und auch kleinen Verletzungen.
Die Ursache für die Entstehung von Ekzemen lässt sich mitunter sehr leicht an der Verteilung der Hautveränderungen erkennen.

Symptome:
Ekzeme äußern sich in Hautrötungen, kleinen Hautknoten auch Papeln genannt, Haarausfall und eitrigen Bläschen. Sie sind in der Regel mit einem starken Juckreiz verbunden. Der Hund beleckt sehr oft die betroffene Stelle. Dadurch werden die Beschwerden noch weiter verstärkt. Es können dann mitunter nässende und auch offene Wunden entstehen. Dafür steht die Bezeichnung Beiß- und Kratzdermatitis, auch als „Hot Spot“ bekannt.
Bei Befall von Ektoparasiten, wie Flöhe, entstehen Ekzeme im Kopf- und Halsbereich. Während bei Allergien als Auslöser Hautveränderungen in den unbehaarten Achseln, am Unterbauch und an den Innenschenkeln auftreten. Nässende Ekzeme oder auch Interdermaldermatitis werden von einer übermäßigen Faltenbildung der Haut hervorgerufen. Besonders betroffen davon sind kurzschnauzige Rassen, wie beispielsweise der Pekinese, der Mops, der Boxer, die Englische und auch Französische Bulldogge und auch der Chinesische Faltenhund Shar- Pei. Bei diesen Rassen entstehen Entzündungen im Bereich der Nasenfalte.
Durch eine Überproduktion von Hauttalg entstehen meist bei jungen Hunden in der Pubertät eitrige Entzündungen der Talgdrüsen in Form von Akne oder Furunkeln an Kopf und Bauch.
Eine Talgüberproduktion führt zu einer Seborrhoe. Hauptsächlich sind von diesem Ekzem ältere und langhaarige Hunde betroffen. Diese Ekzeme zeigen sich dort im Bereich des Rückens und Schwanzansatzes.
Ebenfalls können kleine Verletzungen an den Pfoten, hier besonders in dem Bereich der Zwischenzehen, oft zu eitrigen Abzessen und eitrig aufbrechenden Geschwüren führen.

Diagnose und Behandlung:
Eine genaue Diagnose über die Ursachen bei den auftretenden Ekzemen sollte dem Tierarzt überlassen werden. Durch eine genaue Untersuchung kann dieser die Ursachen feststellen und so eine richtige Behandlung der Ekzeme einleiten.
Bei einem Befall von Flöhen, Läusen oder Haarlingen reichen in der Regel schon Bäder mit speziellen Shampoos, ein Flohspray- oder pulver aus. Wirksame Mittel sind beim Tierarzt erhältlich.
Besonders wichtig ist, dass der betroffene Hund am Lecken, Beißen und Kratzen gehindert wird. Zweckmäßig ist hierbei, dem Hund ein T-Shirt überzuziehen. Eine weitere Möglichkeit besteht im Anlegen einer Halskrause.
Bei besonders großflächigen, krustigen und eitrigen Ekzemen ist unbedingt ein Besuch beim Tierarzt notwendig.
Betroffene Hautflächen müssen schnellstens geschoren werden. Sie können so dann besser abtrocknen. Hilfreich ist auch eine Behandlung mit entsprechenden Desinfektionslösungen und antibiotischen Emulsionen.
Treten besonders schwere Fälle auf, dann erfolgt eine Behandlung in Kombination mit Antibiotika. Durch die Gabe von Kortison kann beispielsweise der Juckreiz gelindert werden.
Es besteht selten eine Möglichkeit die Bildung von Ekzemen vorzubeugen. Daher ist es wichtig, die Ursachen eines Juckreizes frühzeitig abzuklären und dann dementsprechend zu behandeln.

Bronchitis beim Hund

Bronchitis und Lungenentzündung (Pneumonie)

Ursachen:
Durch vorhandene Keime im Mandel- Rachen- Bereich kann es leicht zu Infektionen der Bronchien und der Lunge kommen. Dabei können verschiedene Viren den Zwingerhusten beim Hund auslösen. Diese Krankheit kann auch durch das Grippevirus des Menschen ausgelöst werden. Es befällt auch Hunde. In diesem Fall kommt es zu anhaltenden Beschwerden des Hundes und zu einer Sekundärinfektion mit Bakterien.
Sehr selten kommen auch Lungenwürmer als parasitäre Ursachen vor.
Weitere Möglichkeiten einer Infektion bestehen durch Umweltschadstoffe, eingeatmete Fremdkörper oder aber auch durch Allergie auslösende Gräser und Pollen.
Bei einem Kontakt mit einem bereits erkrankten Hund können sich die Viren auch auf andere Hunde übertragen.

Symptome:
Das betroffene Tier weist einen pfeifenden, tiefen und feuchten Husten auf. Das Ausatmen des Hundes wird in den meisten Fällen mit einem Pfeifgeräusch begleitet. Er kann nur sehr schwer atmen. Ebenfalls tritt ein schubweises Fieber auf.

Diagnose und Behandlung:
Die Bronchitis kennzeichnet normal nur eine oberflächliche Infektion der Atemwege und der Lunge. Allerdings kann sie sich bei einem schweren Lauf zu einer Lungenentzündung im gesamten Lungengewebe entwickeln. Dabei treten schwere Pneumonien häufig in der Folge von Infektionskrankheiten, wie Staupe oder auch nach einem Fehlschlucken der Nahrung oder Einatmen von Fremdkörpern auf.
Eine genaue Diagnose kann der Tierarzt schnell mittels einer Blutuntersuchung, Röntgenaufnahmen und einer Bronchoskopie stellen.
Die Behandlung erfolgt dann je nach Beschwerden mit schleimlösenden Mitteln und bei Fieber des Hundes auch mit Antibiotika. Für eine Inhalation werden Schleim lösende, reizlindernde, ätherische Öle eingesetzt.
Nach einer erfolgten Behandlung der Entzündung ist genau wie beim Menschen für die Ausheilung frische Höhenluft oder das Klima an der Nordsee ideal.
Zur Vorbeugung sollten Entzündungen vermieden werden, bzw. sie sollten dann rechtzeitig behandelt werden.
Eine schwere Lungenentzündung kann eine Herzmuskelentzündung nach sich ziehen. Die Schäden sind dabei unabsehbar. Mitunter bedürfen sie dann einer lebenslangen Therapie.

Blutarmut beim Hund

Blutarmut (Anämie)

Die Anämie bezeichnet einen Mangel an Blut bzw. an roten Blutkörperchen oder auch das Fehlen von Blutfarbstoff (Hämoglobin).

Ursachen:
Eine Anämie kann durch einen hohen Blutverlust bei, beispielsweise Verletzungen entstehen. Ein vermehrter Verlust an roten Blutkörperchen kann aufgrund von einem starken Parasitenbefall, schweren Infektionen, Vergiftungen und Autoimmunerkrankungen erfolgen. Schwere Leber- oder Nierenschäden, Erkrankungen des Knochenmarks und auch Eisenmangel führen zu einem Mangel an roten Blutkörperchen und damit zu einer Blutarmut.

Symptome:
Erste Anzeichen einer Blutarmut sind blasse Schleimhäute, vorwiegend an den Innenseiten der Lefzen oder auch der Bindehaut der Augen.
Der Hund reagiert teilnahmslos und sein Puls ist beschleunigt. Teilweise können je nach Ursache auch Blutungen der Mundschleimhäute, blutiges Erbrechen oder Durchfall, dunkler Urin oder auch eine gelbe Verfärbung der Schleimhäute (Ikterus) auftreten.

Diagnose und Behandlung:
Zuerst ist bei akuten Blutungen eine Blutstillung die wichtigste Maßnahme, um dadurch einen hohen Blutverlust zu verhindern. Dabei ist ein Druckverband die beste Methode. Hilfreich ist auch ein Abbinden der betreffenden Extremitäten. Allerdings ist dabei zu beachten, falls der Transportweg länger ist, muss stündlich die Abbindung etwas gelockert werden. So wird verhindert, dass das Bein abstirbt. Durch eine Infusion so genannter Plasmaexpander oder auch einer Bluttransfusion gleicht der Tierarzt dann den Blutverlust wieder aus.
Bei einer chronischen Anämie muss zuerst die Ursache festgestellt werden. Danach wird je nach der vorhandenen Grunderkrankung erst diese behandelt. Eine Verabreichung von Eisenpräparaten soll dann die Bluterneuerung anregen.

Bandscheibenvorfall beim Hund

Bandscheibenvorfall beim Hund

Ursachen:
Eine übermäßige Belastung beispielsweise durch Toben oder auch Springen aus großer Höhe oder auch ein Unfall kann zu einem Bandscheibenvorfall führen. Dabei kommt es zur Quetschung der Bandscheibe. In der Regel reißt der äußere Faserknorpelmantel. Die Folge ist, dass der weiche und innere Kern in die Umgebung austreten kann.

Man unterscheidet dabei je nach der Menge des ausgetretenen Materials in einen Teil- oder Totalvorfall der Bandscheibe.
Durch die ausgetretene Masse erfolgt ein Druck auf das Rückenmark. Es entstehen dabei nicht nur starke Schmerzen, sondern auch Schwellungen und Entzündungen.
Besteht ein Totalvorfall der Bandscheibe, auch als „Blow out“ bekannt, dann kommt es innerhalb von wenigen Stunden zu einer Art Querschnittslähmung.

Symptome:
Der Hund jault plötzlich beim Toben, Spielen oder auch nur beim Anfassen oder Hochheben auf.

Der Körper ist dabei vom Kopf bis zum Schwanz verspannt. Bei jeder Berührung reagiert das betroffene Tier sehr empfindlich. Bei einem bestehenden Vorfall im Halsbereich ist der gesamte Hals verkrampft und es knicken die Vorderbeine ein oder sind auch ganz steif ausgestreckt. Hingegen ist bei der Hinterhand eine schlaffe Lähmung erkennbar.

Bei Problemen im Bereich des Lendenwirbels ist der Rücken sichtbar aufgekrümmt. Der Gang in der Hinterhand ist staksig und steif. Es können aber die Beine auch stark gestreckt sein und sie sind dabei schmerzhaft verspannt.

Innerhalb von nur wenigen Stunden bis zu einem Tag kommt es bei einem Totalvorfall zu anfänglichen Verkrampfungen und später zu einer schlaffen Lähmung der Hinterhand. In diesem Fall besteht schnellster Handlungsbedarf. Beim Nachlassen der Bewegungsfähigkeit und der Schmerzempfindlichkeit muss der Hund innerhalb von 48 Stunden operiert werden.

Diagnose und Behandlung:
Eine genaue Diagnose kann durch eine Röntgenaufnahme des Rückenmarks erfolgen. Die wichtigste Therapiemaßnahme ist die absolute Ruhigstellung der Wirbelsäule. Dabei sollte der Hund lediglich zur Verrichtung seines Geschäfts aufstehen. Selbst zum Fressen und Trinken ist es ratsam den Hund zu tragen. Es ist in diesem Fall sehr wichtig, dass die Wirbelsäule dabei nicht bzw. nur sehr leicht bewegt wird.

Die Verabreichung von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Mittel hilft bei leichteren Fällen. Es werden dabei Analgetika in Kombination mit Kortison eingesetzt. Diese wirken schmerzlindernd und auch entzündungshemmend und ödemabschwellend, daneben auch fiebersenkend. Eine Gabe von Vitaminen des B- Komplexes unterstützen zusätzlich den Zellstoffwechsel, hauptsächlich der Nervenzellen.

Bestehen stärkere Lähmungssymptome und Ödeme im Bereich des Bandscheibenvorfalls, werden diese durch Infusionen und entwässernde Medikamente aufgeschwemmt. Die Gabe von Kortison mindert die Widerstandskraft des Tieres, deshalb sollte ebenfalls ein Antibiotikum gegeben werden.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich durch den auftretenden Urinstau eine Blasen- Nieren- Entzündung bildet.

Bei leichten Fällen kann eine Weiterbehandlung mit Tabletten zu Hause erfolgen. Hilfreich ist eine Wärmebestrahlung mit Rotlicht, mindestens zweimal 15 Minuten täglich. So wird die Muskulatur entspannt und gleichzeitig die Schmerzen gelindert. Innerhalb von drei bis sechs Tagen tritt dann meist eine Besserung auf.

Hat der Hund stärkere Lähmungserscheinungen mit Urin- und Kotabsatzbeschwerden, dann ist es ratsam den Hund stationär zu behandeln. Eine anfangs stark verkrampfte und später dann schlaffe Lähmung der Hinterhand muss unbedingt innerhalb von zwei Tagen operiert werden.

Vorbeugend können dem Futter, Muschelkalkextrakte zu gesetzt werden. In diesen sind Glykosaminglykane in der Kombination mit Gelatine und den Orto- 3- Fettsäuren enthalten. Dadurch wird das Knorpelgewebe weich, elastisch und belastbar gehalten. Diese Präparate kommen auch bei Arthrose zum Einsatz.